Jewish Female Empowerment und das Erbe Bertha Pappenheims heute
Termine
Im Anschluss an die Aufführung "Ich bin kein Fall. Die Leben von Anna O., Bertha Pappenheim und P. Berthold" von ELEGANZ AUS REFLEX am 06.12.2025.
Das Erbe Bertha Pappenheims wirkt in Frankfurt und in der jüdischen Gemeinschaft Deutschlands bis heute unangefochten fort. Als Gründerin des Jüdischen Frauenbundes und später als Ideengeberin der Zentralwohlfahrtstelle der Juden in Deutschland war sie die treibende Kraft hinter einer der wichtigsten Strukturen des jüdischen Lebens im Nachkriegsdeutschland, die bis heute fortbesteht.
Sabena Donath und Laura Cazés werden im gemeinsamen Gespräch die heutige jüdische Perspektive auf das Erbe Bertha Pappenheims erörtern. Dabei werden sie vor allem über jüdisch-weibliche Identifikationsfiguren und jüdisch-feministische Räume heute sprechen. Als maßgebliche Akteurinnen zeigen sie, wie sich jüdisch-feministisches Handeln heute gestaltet.
Sabena Donath ist Direktorin der entstehenden Jüdischen Akademie des Zentralrats der Juden in Deutschland. Sie wurde in Kapstadt geboren, studierte Erziehungswissenschaften, Psychologie und Soziologie in Frankfurt am Main. Seit 2012 leitet sie die Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland, deren Direktorin sie mittlerweile ist. Die Bildungsabteilung hat sich zur Aufgabe gemacht, ein jüdisches Bildungsprogramm in Deutschland zu etablieren, welches sich in verschiedenen programmatischen Säulen in der Jüdischen Akademie wiederfinden wird. In diesem Rahmen forscht und lehrt sie maßgeblich zu Antisemitismus, transgenerativen Auswirkungen der Shoah und pluralen jüdischen Gegenwarten in der postmigrantischen Gesellschaft. Sabena Donath versteht es als ihre Aufgabe, diese Positionen wissenschaftlich einzuordnen und ihnen Sichtbarkeit zu verleihen.
Laura Cazés hat Psychologie und Sozialmanagement studiert und leitet bei der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland den Bereich Kommunikation und Digitalisierung. Darüber hinaus ist sie als freie Moderatorin und Podcast-Host tätig. Publizistisch befasst sie sich mit der Diversität jüdischer Lebenswelten in Deutschland und deren Wahrnehmung und Einbezug in gesellschaftliche Diskursräume.2022 erschien der von ihr herausgegebene Sammelband “Sicher sind wir nicht geblieben - Jüdischsein in Deutschland” bei S. Fischer.
Unter der gemeinsamen Leitung von Laura Cazés und Sabena Donath fand 2019 erstmals der jährlich stattfindende Jewish Women Empowerment statt, der sich als einmaliger Austausch-, Vernetzungs- und Empowerment-Raum im deutschsprachigen Raum etabliert hat und sich mit aktivistischen, pädagogischen, künstlerischen und wissenschaftlichen jüdisch-feministischen Positionen befasst.